Der Schmied Heinrich Pohl erbaute diese Schmiede 1880 in Lindlar-Linde. Im Anbau befindet sich eine Stellmacherei. Die Werkstätten des Schmieds und des Stellmachers lagen oft nah beieinander oder sogar im gleichen Gebäude, da sich beide Handwerke in ihren Arbeiten ergänzten. Während der Schmied die Hufe von Ochsen oder Pferden beschlug, kümmerte sich der Stellmacher um die Wagen und Karren. Außerdem fertigten und reparierten sie gemeinsam landwirtschaftliche Geräte, Räder und Wagenaufbauten.
In den 1950er Jahren setzte ein grundlegender Wandel ein. Maschinen ersetzten Zugtiere und kleine Höfe gaben ihren Betrieb auf. Die Landwirtschaft brach als Hauptauftraggeber weg. In Folge dessen änderten sich die klassischen Aufgaben des Schmiedes. Der damalige Schmied, Willi Anhalt, spezialisierte sich auf die Bauschlosserei. Er fertigte Tore und Brückengeländer. Daneben reparierte er Landmaschinen und verkaufte Traktoren und Melkmaschinen.
1995 übernahm das Museum die komplette Werkstatt und versetzte sie in ganzen Teilen ins Museum. Dadurch kann man auch heute noch echte Gebrauchsspuren, wie zum Beispiel den Ruß an der Decke, in der Schmiede erkennen. Mithilfe des Originalinventars wird hier nun die Zeit um 1950 präsentiert.
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