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Im Bandweberhaus des Freilichtmuseums gefertigte Bänder

Gaststätte Römer aus Wuppertal-Sandfeld

Über 100 Jahre in Familienbesitz

Im Jahr 1878 eröffnete die Familie Küpper ihr Gasthaus in Wuppertal-Sandfeld. Die verkehrsgünstige Lage an der Straße nach Düsseldorf bescherte ihr regen Besuch: Reisende kehrten ein und nächtigten in den Fremdenzimmern. Und auch die Arbeiter der nahe gelegenen Steinbrüche versorgten sich hier mit Schnaps.

1903 übernahm die Tochter, Wilhelmine Küpper, im Alter von dreiunddreißig Jahren die Gaststätte mit Biergarten von ihren Eltern. Nach der Hochzeit mit Fritz Römer 1905 änderte das Paar den Namen in „Restauration Fritz Römer“ um.

Der Römer wurde Kult

In den 1930er Jahren ging der Betrieb in die Hände ihres Sohnes, Fritz Römer junior, über. Er betrieb in dritter Generation die Gaststätte fast sechzig Jahre bis zu seinem Tod 1991. Fritz Römer und seine Gaststätte wurden 'Kult' - die kaum veränderte originale Einrichtung, die Gasträume mit den nikotingelben Wänden und die Eigenarten des Wirtes schafften eine besondere Atmosphäre, die viele Gäste schätzten.

Wohnräume im bürgerlich-städtischen Lebensstil

Im Obergeschoss waren bis 1908 die Fremdenzimmer untergebracht. Danach nutzte die Familie die vier Räume privat. Neben einem Wohnzimmer, einem kleinen Kinderzimmer und dem Elternschlafzimmer gab es auch ein Ankleidezimmer. Alle Räume sind mit zeittypischem Mobiliar eingerichtet. Diese Ausstattung und die erhaltenen Kleidungsstücke zeugen vom bürgerlichen Lebenstil und vom relativen Wohlstand der Wirtsleute Römer in den 1920er Jahren.

Der Originalzustand ist fast komplett erhalten - Ein Glücksfall für das LVR-Freilichtmuseum Lindlar

Fritz Römer änderte nur sehr wenig an der Innenausstattung der Gaststätte. So befinden sich im Inneren auch heute noch die Gebrauchsspuren und das originale Mobiliar aus der Zeit um 1910. Besonders sehenswert sind die Jugendstil-Theke mit dem bemalten Zapfaufsatz aus Porzellan und die „Schnapspumpe“, die das hochprozentige Gut aus dem Keller nach oben beförderte.

Umzug ins LVR-Freilichtmuseum Lindlar: Wand für Wand auf dem Tieflader

Das Museum erwarb das Gebäude im Jahr 1996 und versetzte es per Tieflader in ganzen Wandteilen an seinen jetzigen Standort. Diese Methode der Gebäudeversetzung reduziert die Eingriffe in die historische Bausubstanz auf ein Minimum; selbst Tapeten und Wandmalereien überstehen diese Prozedur unbeschadet.

Speisen und Getränke gibt es heute für unsere Besucherinnen und Besucher direkt nebenan

Im rekonstruierten Anbau der Gaststätte befindet sich die Museumsgastronomie Lingenbacher Hof mit Terrasse und Biergarten.

Erbaut 1878, Wiederaufbau 1997 im LVR-Freilichtmuseum Lindlar

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Eine historische Postkarte in schwarz-weiß zeigt die Gaststätte Römer. Auf der Straße stehen drei Pferdefuhrwerke und Personen in zeitgenössischer Kleidung

Ein historischer Gruß von der 'Restauration Küpper' mit Pferdefuhrwerken. Ganz rechts ist der Biergarten zu erkennen (um 1904).

Fritz Römer Junior zapft hinter der Jugendstil-Theke mit dem bemalten Zapfaufsatz aus Porzellan ein Bier

Fritz Römer bei der Arbeit hinter der Jugendstil-Theke.

Blick in das Elternschlafzimmer im ersten Obergeschoss. Die Einrichtung mit edlen Hölzern lässt den Wohlstand der Familie erkennen.

Die Einrichtung des Elternschlafzimmers im Obergeschoss zeugt von einem bürgerlichen Lebensstil.



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