Hof Peters im LVR-Freilichtmuseum Lindlar. Das Fachwerkgebäude wurde als Wohnhaus genutzt. Rechts schließen sich die Nutzgebäude an.
Hof Peters ist der letzte Hof des kleinen Weilers, der im 19. Jahrhundert Lebensraum für fast 50 Menschen bot. Beispielhaft dokumentiert er die kleinbäuerliche Situation in der Region. Die raue Witterung, die schlechten Böden und die durch Erbteilung stark zersplitterten Parzellen machten den Bewohnern das Leben schwer. Viele von ihnen verließen den Weiler.
Den ältesten Teil des noch erhaltenen Anwesens bildet die Scheune von 1876. Nach einem Brand 1890 baute der damalige Eigentümer das Wohnhaus größer wieder auf, musste aber bald darauf an den Freiherrn von Fürstenberg verkaufen. 1906 pachtete Wilhelm Peters den Hof. Der Stall aus Bruchsteinen entstand 1913; seine umfangreiche Erweiterung erfolgte1967.
Neben der Landwirtschaft erledigte Wilhelm Peters mit seinem Pferdegespann Transporte für Steinbrüche und Ziegeleien. Nach dem Ersten Weltkrieg schaffte er sich den ersten, später einen weiteren Lastwagen an. Von den neun Kindern der Familie arbeiteten zwei Söhne im Fuhrunternehmen mit. Bis in die 1950er Jahre betrieben sie das Transportgeschäft hier in Steinscheid.
1934 wurde Wilhelm Peters zum Kauf des Hofes gedrängt. Die Familie von Fürstenberg hatte Konkurs angemeldet und die Kreissparkasse wollte deren Besitz zu Geld machen.
Nachdem der Vater1940 verstorben ist, übernahm Sohn Richard zusammen mit seiner Schwester Emilie den Hof.
Sie bewirtschafteten diesen fast fünfzig Jahre lang bis 1988. Seit den 1960er Jahren haben die Geschwister nicht viel an den Gebäuden und der Inneneinrichtung verändert. Ein Glücksfall für das LVR-Freilichtmuseum Lindlar, denn so ist die originale Einrichtung dieser Zeit erhalten geblieben.
Heute präsentieren wir Ihnen hier die täglichen Arbeiten, die in der Landwirtschaft und auf dem Hof in den 1950er und 1960er Jahren anfielen. Wir bewirtschaften die Felder und Wiesen wie Familie Peters mit altem Gerät und nach historischen Methoden.
Selbst das Vieh, das wir im Museum halten – Kühe, Schweine, Pferde, Geflügel und Kaninchen – orientiert sich am Bestand der Familie Peters.
Wie um 1960 die Peters-Schwestern arbeitet nun eine Hauswirtschafterin des Museums auf dem Hof: mit der Originalausstattung von damals, ohne elektrische Haushaltsgeräte. Im Zentrum des Geschehens steht die holz- und kohlebefeuerte „Kochmaschine“ in der Küche, mit der sich gleichzeitig kochen, backen und heizen lässt.
Im LVR-Freilichtmuseum Lindlar können Sie dem Landwirt oder der Hauswirtschafterin bei der Arbeit und der Zubereitung leckerer Speisen über die Schulter schauen!
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