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Archäobotanischer Garten

Historische Getreidesorten

Im LVR-Freilichtmuseum Lindlar gibt es ab sofort eine neue Attraktion zu entdecken: Der Archäobotanische Schaugarten an Haus Hilden. Der Garten zeigt die Geschichte und die Vielfalt mitteleuropäischer Kultur- und Nutzpflanzen. Im Mittelpunkt stehen alte, beinahe vergessene Getreidesorten. Aber auch seltene Sorten an Hülsenfrüchten sowie Öl- und Faserpflanzen werden vorgestellt. In den kleinen Beeten wachsen heute noch bekannte Arten wie Dinkel, Roggen, Hafer oder Hartweizen, aber auch seltene Sorten wie Erdbeermais, violetter Lein oder schwarzer Senf.

Vielfalt versus Monokultur

Heute sind die alten Sorten nahezu von Monokulturen und Hochleistungssorten abgelöst – doch zu welchem Preis? Bei den alten Sorten ist der Ertrag zwar geringer, aber es lässt sich samenfestes Saatgut gewinnen, bei modernen Hybridsorten muss das Saatgut dagegen bei jeder Aussaat neu vom Hersteller beschafft werden. Um auf Masse produzieren zu können, stehen die Pflanzen in der Fläche wesentlich dichter und kompakter und sind damit anfälliger für alle Arten von Schädlingen. Hier kommen Pflanzenschutzmittel großflächig zum Einsatz. Auch die Überdüngung ist für die Böden auf Dauer eine große Belastung. Darüber hinaus wird die Artenvielfalt stark eingeschränkt und es entstehen „grüne Wüsten“ auf denen fast nichts Anderes wächst als die jeweilige Nutzpflanze.

Getreide, Hülsenfrüchte und Öl- und Faserpflanzen

Im Archäobotanischen Garten ist sofort zu erkennen, dass die Felder früher wesentlich bunter waren. Zwischen den historischen Getreidesorten sind Ackerunkräuter wie Kornrade und Kornblume mit eingesät worden. Der Garten selbst besteht aus vier Bereichen: Einer für Wintergetreide, einer für Sommergetreide sowie jeweils einer für Hülsenfrüchte und Öl- und Faserpflanzen. Einige alte Arten wie Einkorn, Emmer oder Gerste gibt es bereits seit der Steinzeit. Durch gezielte Kultivierung und Auswahl hat sich eine immer größere Vielfalt herausgebildet.

Partner und Unterstützer

In Zusammenarbeit mit der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft werden darüber hinaus auf den Getreideparzellen gefährdete Ackerwildkräuter erhalten – Arten, die im Landschaftsbild und auf den Äckern im Bergischen Land kaum noch zu finden sind. Wer etwas für die Artenvielfalt und den Erhalt alter Sorten tun will oder den eigenen Garten bunter gestalten möchte kann an folgenden Stellen entsprechendes Saatgut erwerben: Beim Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN), beim Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN), beim Dreschflegel Saatgutversand oder der Bergischen Gartenarche in Oberberg.

Historische Getreidesorte

Historische Getreidesorten im Archäobotanischen Garten. Im Vordergrund eine alte, langhalmige bis zu 2,30 m hohe Roggensorte aus der Westukraine.

Ein Garten mit historischen Getreidesorten

Sommergetreide – Vom Schwarzen Schweden, einem seit ca. 1700 angebautem Hafer, bis zur Kapuzinergerste, einer alten, grannenlosen Lokalsorte.

Garten im LVR-Freilichtmuseum Lindlar

Vielfalt im Archäobotanischen Garten – Hülsenfrüchte der Bergischen Gartenarche, Buchweizen und verschiedene alte Maissorten wie der Rheintaler Ribel oder Erdbeermais.

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