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Kulturlandschaft

Biologische Vielfalt

Den ökologischen Wert einer Kulturlandschaft misst man am Reichtum ihrer Lebensräume für die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Eine reiche Kulturlandschaft können Sie am bunten Mosaik von Hecken und Einzelbäumen, Weg- und Ackerrainen, Teichen und Tümpeln, Wäldern, Gärten und Obstwiesen erkennen. Je vielfältiger eine Landschaft ist, desto größer ist der Artenreichtum an Pflanzen und Tieren.

Präsentation im Museum

Kein anderes Freilichtmuseum zeigt die Geschichte und Ausprägungen einer regionalen Kulturlandschaft in dieser Bandbreite: das kleinräumige Nebeneinander der verschiedenen Nutzungsarten ist fürs Bergische Land typisch und steht im Mittelpunkt unserer Präsentation. Seit 1989 wird das Museumsgelände in den historischen Zustand zurückgeführt. Wir zeigen die Siedlungsform des Weilers, den im Vergleich zu heute hohen Anteil an Ackerland, Gärten, Obstwiesen und Hecken.

Geschichte der Landschaft im Bergischen Land

Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war das Bergische Land durch einen höheren Anteil an Ackerflächen und Wäldern geprägt. Wiesen und Weiden waren nur wenig verbreitet. Das Vieh wurde überwiegend im Stall gehalten. Die ehemaligen Hochwälder waren durch Jahrhunderte der Übernutzung vielerorts zu Buschwerk verkümmert.Das kühle, regenreiche Klima und die teilweise kargen Böden bedingten die Entstehung eines bunten Musters kleinräumiger Nutzflächen. Das hügelige Bergland steigt von Westen nach Osten stark an wodurch die Bedingungen für den Anbau von Feldfrüchten, Obst und Gemüse zunehmend ungünstiger werden. Mit der Zergliederung des Landes durch zahllose Täler entstehen darüber hinaus extreme Unterschiede zwischen Sonnen- und Schattenseiten, zwischen sumpfigen Talauen und trockenen Höhen.

Einfluss des Menschen

Die Wirtschafts- und Lebensweise der Menschen ist der zweite bedeutende Faktor für die Entwicklung der bergischen Kulturlandschaft. Bevölkerungswachstum und Realerbteilung waren verantwortlich für die Entstehung einer kleinbäuerlichen Gesellschaft, deren Lebensweise deutliche Spuren in Natur und Landschaftsbild hinterließ. Die fortwährende Aufteilung des Landbesitzes auf zahlreiche Erben förderte beispielsweise die Entstehung extensiv genutzter Grenz- und Restflächen mit Hecken, Wegrainen und Brachen. Diese Flächen waren eine enorme Bereicherung der frühen Kulturlandschaft.